Deutschlands Straßennetz wird immer dichter und immer stärker befahren. Viele Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind beruflich unterwegs, zum Beispiel als Pendler auf dem Weg zur Arbeit, als Berufskraftfahrer oder auf dem Weg zur Kindertagesstätte (Kita), Schule oder Hochschule und begeben sich damit in Gefahr, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden. Hinzu kommt, dass Deutschland eines der Haupttransitländer in Europa ist. Unfälle im Straßenverkehr stehen, aufgrund der häufig schweren Folgen, zunehmend im Blickpunkt des öffentlichen Interesses und der gesetzlichen Unfallversicherung. Nach den Ergebnissen der Straßenverkehrsunfallstatistik sind im Jahr 2021 auf Deutschlands Straßen insgesamt 2.569 Menschen getötet worden, mehr als 327.550 Menschen wurden verletzt. Gegenüber 2019 und 2020 waren zwar erhebliche Rückgänge zu verzeichnen, diese werden jedoch in erheblichem Umfang auf geringeres Verkehrsaufkommen auf Grund der Corona-Pandemie zurückgeführt.
Prävention ist das Hauptziel
Die Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaften BG, Unfallkassen UK) haben den gesetzlichen Auftrag, neben Arbeitsunfällen im Betrieb und Schulunfällen auch Arbeits- und Wegeunfälle im Straßenverkehr zu verhüten. 2019 belief sich die Anzahl der Arbeits- und Wegeunfälle im Straßenverkehr auf 410 tödlichen Unfällen bei 3.619 neuen Unfallrenten.
Daher engagieren sie sich die Unfallversicherungsträger neben dem Arbeitsschutz auf breiter Front auch für das Thema Verkehrssicherheit auf öffentlichen Straßen. Unfallverhütungsvorschriften dienen dabei dem Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch am Arbeitsplatz Straße. Daneben setzen die Unfallversicherungsträger verstärkt auf Sensibilisierung und Schulung, z. B. durch überbetriebliche und betriebliche Präventionsaktionen und Verkehrssicherheitstrainings im betrieblichen Bereich. Im Bereich der Schulen und Kitas erfolgt dies durch Unterstützung mittels konkreter Beispiele für die Unterrichtspraxis, Qualifizierung im Rahmen der Lehreraus- und -weiterbildung, ebenso wie durch Informationen für Schüler, Schulleiter, Eltern und sonstige Verantwortliche.
Kooperationspartner Unfallversicherung, DVR und DVW
Seit mehr als 30 Jahren arbeiten die Berufsgenossenschaften und die öffentlichen Unfallversicherungsträger in der Verkehrssicherheitsarbeit eng mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) zusammen. Es werden gemeinsam Präventionsprogramme von DGUV, Unfallversicherungsträgern und DVR entwickelt und durchgeführt.
Im Bereich der Schulwegsicherheit arbeiten insbesondere die öffentlichen Unfallversicherungsträger darüber hinaus eng mit der Deutschen Verkehrswacht und den 16 Landesverkehrswachten zusammen.
Dr. Sven Timm
Stabsbereich Prävention
Referat Strategische Kooperationen, Prävention
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