Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

umfallende Holzklötze

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Teil des Präventionsauftrages der gesetzlichen Unfallversicherung ist die Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren (§ 14 Abs. 1 SGB VII). Dazu zählen alle Gefahren für die Gesundheit der Beschäftigten, die im Zusammenhang mit der Arbeit auftreten können. Dabei wird ein ganzheitlicher Gesundheitsbegriff zu Grunde gelegt, der physische, psychische und soziale Aspekte umfasst.

Grundsätzlich lassen sich die arbeitsbezogenen Risikofaktoren in physische, psychische und umweltbezogene Faktoren gliedern, die durch eine Gefährdungsbeurteilung ermittelt werden.

Zu den physischen/körperlichen Risikofaktoren zählen unter anderem die schwere körperlich Arbeit oder schweres Heben, kniende/hockende Tätigkeiten, die statische Belastung der Nacken-Schulter-Muskulatur und das Arbeiten in Zwangshaltungen.

Unter den psychischen Risikofaktoren versteht man unter anderem ein hohes Arbeitsaufkommen, Zeitdruck, Multitasking und Arbeitsunterbrechungen, geringer Handlungsspielraum und fehlende soziale Unterstützung von Vorgesetzten sowie Kolleginnen und Kollegen.

Zu den arbeitsbezogenen Risikofaktoren aus der Umwelt zählen z. B. Lärm, Klima (Temperatur und Luftfeuchte), Strahlung (natürliche/künstliche UV-Strahlung) und Gefahrstoffe (Chemikalien und Stäube).

Betriebe müssen sich dabei dem stetigen Wandel der Arbeitswelt stellen und Arbeitsbedingungen schaffen, unter denen ihre Beschäftigten bis zur Rente gesund und leistungsfähig bleiben. Die Unfallversicherungsträger unterstützen die Betriebe dabei mit ihren Präventionsleistungen und kooperieren auch eng mit den Krankenkassen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Fachbereiche/Sachgebiete der DGUV

In branchenspezifischen wie branchenübergreifenden Fachbereichen der DGUV wird das Expertenwissen zu Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz und in Bildungseinrichtungen gebündelt mit dem Ziel, das Wissen - orientiert an den betrieblichen Bedürfnissen wie Verständlichkeit, Praxisnähe und Wirtschaftlichkeit - aufzubereiten, damit es für die Unternehmen nutzbar wird. Die Fachbereiche der DGUV beschäftigen sich unter anderem mit Themenfeldern wie:

  • Hitze
  • Klima incl. Kälte
  • Beleuchtung
  • Arbeitsplatzlüftung
  • Physische Belastungen sowie
  • psychische Belastungen und Gesundheit

Die Fachbereiche haben sich zum Ziel gesetzt, komplexe Themen aus dem Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit speziell für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Form von Handlungshilfen zu "übersetzen". Diese Hilfen werden unter dem Dach der DGUV-Schriftenreihe "Gesund und fit im Kleinbetrieb" veröffentlicht.

Forschung

Die wissenschaftliche Forschung stellt u.a. die Grundlage für eine fachlich qualifizierte Beratung und Umsetzung neuer Erkenntnisse in die Praxis dar. Einen entscheidenden Beitrag hierzu leistet die gesetzliche Unfallversicherung unter anderem mit den drei DGUV-Instituten

die unter anderem in vielen Themenfeldern des Arbeitsschutzes wissenschaftlich sehr aktiv sind.

Ansprechpersonen

Angela Knoll
Hauptabteilung Prävention
Referat "Gesundheit im Betrieb, Analyse und Schwerpunktbildung"
Tel. +49 30 13001-4529

Arbeitsschutzforschung
Prof. Dr. Rolf Ellegast
Institut für Arbeitsschutz (IFA)
Telefon: +49 30 13001-3005

Prof. Dr. Frauke Jahn
Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG)
Leitung II. Abt. Forschung & Beratung
Telefon: +49 30 13001-2200

Medizinische Forschung
Dr. med. Christian Eisenhawer
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA)
Ruhr-Universität Bochum
Leiter Abteilung Medizin
Telefon: +49 30 13001-4130