Schichtarbeit

eine schlafende Frau

Bild vergrößern

Schichtarbeit bei abhängig Beschäftigten in Deutschland, Bild: gemäß Daten der Arbeitszeitbefragung der BAuA (2021)

Zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitswesen, im Handel und Gastgewerbe sowie in anderen Branchen arbeiten in einer 24 Stunden Arbeits- und Dienstleistungswelt. Ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen führen dazu, dass dabei die Arbeitszeiten immer weiter in die Abend- und Nachtstunden und Wochenenden ausgedehnt werden. Schichtarbeit hat zahlreiche Effekte für die Betroffenen. Schichtarbeitende, insbesondere in der Nachtschicht, leiden oft unter Schlafstörungen, da ihr Schlaf-Wachrhythmus zu einem großen Teil von Faktoren wie Licht (Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung) bzw. sozialen und familiären Kontakten bestimmt wird. Schlafstörungen führen auch zu einer Reihe von unspezifischen gesundheitlichen Effekten, zu denen neben Konzentrationsschwäche, Nervosität und vorzeitiger Ermüdung auch Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden gehören können. Verschiedene epidemiologische Studien diskutieren, ob Schichtarbeit an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Brustkrebs und psychischen Störungen beteiligt ist. Da die möglichen Auswirkungen der Schichtarbeit vielfältiger Natur sind, kooperieren bei diesem Thema alle drei Forschungsinstitute der DGUV.

Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) beschäftigt sich dabei vor allem mit den gesundheitlichen Folgen der Schichtarbeit. Beim Institut für Arbeitsschutz (IFA) stehen die Erfassung von Schichtarbeitssystemen sowie die Beeinflussung des Unfallrisikos im Vordergrund und das Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) setzt sich mit der psychischen Belastung und Beanspruchung durch Schichtarbeit auseinander und berät zu deren gesundheitsgerechter Gestaltung.

Das Sachgebiet "Beschäftigungsfähigkeit" im Fachbereich "Gesundheit im Betrieb" hat das Thema der gesundheitsgerechten Arbeitszeitgestaltung aufgegriffen und zum Thema Schichtarbeit zwei DGUV Informationen herausgebracht. Die DGUV Information 206-024 "Schichtarbeit – (k)ein Problem?!" gibt eine Orientierung für verhältnispräventive Maßnahmen, während die DGUV Information 206-027 "Leben mit Schichtarbeit" verhaltenspräventive Tipps für Beschäftigte bereithält.

Leitlinie

Eine Leitlinie "Gesundheitliche Aspekte und Gestaltung von Nacht- und Schichtarbeit" wurde von einer Experten-Kommission der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) erarbeitet. Sie ist im Oktober 2020 erschienen. Informationen dazu sowie der Volltext sind auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) zu finden.


Gesundheitliche Auswirkungen
Dr. Sylvia Rabstein
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA)
Kompetenz-Zentrum Epidemiologie
Tel.: +49 30 13001-4213
Dr. med. Dirk Pallapies
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA)
Stabsstelle Regulation
Tel.: +49 30 13001-4040
Unfälle
Dr. Frank Bochmann
Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA)
Fachbereich 1 - Leitung Angewandte Epidemiologie
Tel.: +49 30 13001-3120
Barbara Hirschwald
Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA)
Fachbereich 1 - Angewandte Epidemiologie
Tel.: +49 13001-3121
Qualifizierung und Beratung sowie Gefährdung durch psychische Belastung
Dr. Hanna Zieschang
Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)
Bereich "Arbeitsgestaltung – Demografie"
Tel: +49 30 13001-2240
Hannah Huxholl
Abteilung Sicherheit und Gesundheit (SiGe)
Referat: Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Tel.: +49 30 13001-4587

Ansprechpersonen

Dr. Sylvia Rabstein
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV
Institut der Ruhr-Universität-Bochum (IPA)
Kompetenz-Zentrum Epidemiologie
Telefon: +49 30 13001-4213

Dr. Hanna Zieschang
Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)
Bereich "Arbeitsgestaltung – Demografie"
Tel: +49 30 13001-2240

Weitere Ansprechpartner, siehe unten.