Für eine gute Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen ist körperliches und psychisches Wohlbefinden aller Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung. Deshalb muss der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten ein ebenso hoher Stellenwert eingeräumt werden wie der der Kinder.
Zu den gesundheitlichen Belastungen der Beschäftigten zählen vor allem:
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Körperliche Belastungen:
Das Heben und Tragen von Kindern und ungünstige Körperhaltungen wie das Sitzen auf dem Boden können zu körperlichen Belastungen führen. Rückenschmerzen und Gelenkprobleme sind häufige Beschwerden unter Erzieherinnen und Erziehern.
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Psychische Belastungen:
Die emotionale Arbeit mit Kindern und auch die Elternarbeit, die oft herausfordernd sein können, erfordern eine hohe psychische Belastbarkeit.
Stress, Überforderung und emotionale Erschöpfung sind weit verbreitet. Die Verantwortung für das Wohlbefinden und die Entwicklung der Kinder kann zusätzlichen Druck erzeugen.
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Arbeitsumgebungsbedingungen:
Unzureichende personelle und räumliche Ausstattung sowie eine hohe Lärmbelastung können die Gesundheit der Beschäftigten gefährden. Der Aufenthalt im Freien steigert auf Grund der UV-Strahlung das Hautkrebsrisiko.
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Arbeitsaufgabe:
Pflegerische Tätigkeiten erhöhen die Infektionsgefahr. Belastungen aufgrund von hohen Gruppenstärken, des Aufwandes für mittelbare pädagogische Arbeit und administrativer Aufgaben können die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigen.
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung werden Maßnahmen abgeleitet, die sowohl technische als auch organisatorische und personenbezogene Bereiche betreffen können, z.B.:
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eine ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze,
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lärmmindernde Maßnahmen,
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Maßnahmen zum Infektionsschutz,
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Maßnahmen zum Schutz vor UV-Strahlung,
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Förderung eines guten Betriebsklimas und eines wertschätzenden Umgangs miteinander, z.B. durch regelmäßige Teambesprechungen und Supervision,
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situativ angepasste pädagogische Angebote und Arbeitsaufgaben sowie eine gute Arbeitsorganisation
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Schulungsangebote zur Resilienzförderung.
Dies sind nur einige mögliche Ansatzpunkte. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Betriebsarzt/die Betriebsärztin sind wichtige Ansprechpartner und können Träger und Leitung bei der Umsetzung der Maßnahmen unterstützen.
Aktuelle Informationen finden sich in den Publikationen des Sachgebiets "Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege".