Wie können Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig wirksam im Schulalltag verankert werden? Welche Wege und welche Methoden sind geeignet, die gesundheitsbezogenen Kompetenzen aller Beteiligten zu entwickeln? Was ist ein gesundheitsförderlicher Unterricht? Welche Strukturen sind notwendig, um die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte und des Schulpersonals gesundheitsförderlich zu gestalten? Wie können gesundheitsförderliche Prozesse in der Schule initiiert und erfolgreich durchgeführt werden? Dies sind nur einige Schlüsselfragen, denen Schulen im Rahmen ihrer Schulentwicklungsprozesse begegnen.
Was bedeutet Schulentwicklung?
Das Fachkonzept "Mit Gesundheit gute Schulen entwickeln" der DGUV sieht Schulentwicklung als zentrale Strategie, die Förderung von Sicherheit und Gesundheit in Schulen mit dem Ziel zu verankern, die Bildungsqualität zu erhöhen. Schulentwicklung bedeutet dabei pädagogische Organisationsentwicklung und ist die wohl effektivste Strategie, Schulen systematisch und nachhaltig in Richtung ihrer pädagogischen Ziele zu entwickeln. Schulentwicklung nimmt dabei idealerweise die gesamte Schule als Organisation mit allen Beteiligten in den Blick. Schulentwicklung kann dabei ganz unterschiedliche Themen aufgreifen wie z. B. eine Profilierung der Schule über einen Bewegungsschwerpunkt, ein neues Fachcurriculum oder das Sozialklima im Kollegium und in den Lerngruppen. Dementsprechend sind jeweils unterschiedliche Personen und Gruppen in verschiedenen Rollen am Schulentwicklungsprozess beteiligt.
Schulentwicklung ermöglicht deshalb auch das Aufgreifen und Umsetzen von Themen der Gesundheitsförderung und Prävention mit dem Ziel, auf diesem Weg auch die Bildungsqualität zu verbessern. Die Ansatzpunkte dafür liegen sowohl in der Gestaltung der Schule und der organisatorischen Rahmenbedingungen (Verhältnisprävention) als auch in der Beeinflussung der Lebensstile und Kompetenzen der schulischen Akteure (Verhaltensprävention). Beide Ansatzpunkte bedingen sich gegenseitig und sind notwendige Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung. Kontinuierliche Schulentwicklung setzt dabei Sicherheit und Gesundheit als selbstverständliche Werte im alltäglichen Handeln und fördert auf diese Weise eine Kultur der Prävention.
Schulentwicklung umfasst neben der Organisationsentwicklung und der Personalentwicklung auch die Unterrichtsentwicklung einer Schule. Zentral für den Erfolg von gesundheitsbezogenen Schulentwicklungsprozessen ist das Verfahren, mit dem die Prozesse umgesetzt werden. Der sogenannte Qualitäts- oder Schulentwicklungszyklus ist ein spiralförmiges Vorgehen, das verschiedene Phasen umfasst, dessen Grundlage das Schulprogramm ist und in dem projektorientiert gearbeitet wird. Eine gute Übersicht und hilfreiche Methoden finden sich in den "Gelingensbedingungen für die Entwicklung guter gesunder Schulen".
Im Einzelnen sind die zentralen Themen des Themenfeldes
Aktuelle Informationen finden sich z. B. im Portal "Sichere Schule" und in den Publikationen des Sachgebiets "Allgemeinbildende Schulen".