Wirksame und nachhaltige Prävention reduziert Unfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren in den Betrieben. Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit sollen gewährleistet und ein Teil der finanziellen Aufwendungen für Behandlungen bei Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen, Rehabilitation und Rentenleistungen verringert werden.
Das Forschungsprojekt "Qualität in der Prävention" lief von 2004 bis 2008 mit dem Ziel, die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Präventionsdienstleistungen der Unfallversicherungsträger zu ermitteln. Dabei stellten sich zentrale Fragen: Welche Indikatoren eignen sich zur Bewertung der Wirksamkeit der Präventionsdienstleistungen der Unfallversicherungsträger? Wie wirksam sind Präventionsdienstleistungen wie Beratung, Information, Ermittlung und Überwachung? Wie beeinflussen sich einzelne Präventionsdienstleistungen gegenseitig? Wie kann die Qualität verbessert werden?
Das Projekt ging dabei von der später bestätigten Arbeitshypothese aus "Je höher die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität in der Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger ist, desto besser wirken die Präventionsmaßnahmen in den Unternehmen".
So wurde unter anderem die Qualität von Schulungsmaßnahmen und der Transfer der Qualifizierungsmaßnahmen in die Unternehmen untersucht: Seminare führen demnach zu einem deutlichen Kenntniszuwachs und die vermittelten Vorschläge werden nachhaltig in den Betrieben umgesetzt. Eine hohe Motivation der Teilnehmer sowie ein positives Innovationsklima im Unternehmen begünstigen den Transfererfolg zusätzlich. Die Synergien von Produktberatung, Prüfung, Zertifizierung und Normung als wirksame Steuerungsinstrumente für die Sicherheit technischer Arbeitsmittel in den Unternehmen konnten ebenfalls belegt werden.
Für Information und Kommunikation in der Prävention gilt: Bei allen Publikationen sind Ziele und Zielgruppen bei der Konzeption noch klarer zu definieren. Jüngste Präventionsdienstleistung sind "Anreizsysteme": Dabei sind finanzielle Anreizsysteme für Großbetriebe sehr attraktiv und damit im Sinne der Prävention wirksam, für kleine Unternehmen hingegen sind sie wegen seltener Unfälle und Berufskrankheiten kaum wirksam. Nicht-finanzielle Anreizsysteme wie Förderpreise und Ideenwettbewerbe sind für alle Branchen und Unternehmensgrößen einsetzbar und wirksam.
Erwartete Ergebnisse
Der Transfer von Ergebnissen der Qualitätsforschung auf die Prävention soll zu einem optimierten Einsatz von personellen und finanziellen Ressourcen der gesetzlichen Unfallversicherung beitragen und darlegen, wie sich Arbeitsschutz auch betriebswirtschaftlichen vorteilhaft auswirkt.
Die Abschlussergebnisse des Forschungsprojekts, das Ende 2008 abgeschlossen wurde, liegen vor.
Dr. Thomas Kohstall
Institut Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG)
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