Epoxidharze sind aufgrund technischer Anforderungen kaum durch weniger gefährliche epoxidfreie Produkte zu ersetzen. Daher hat der Arbeitskreis Epoxidharze systematisch versucht, aus dem breiten Spektrum möglicher Inhaltstoffe von Epoxidharzen die weniger gefährdenden zu identifizieren.
Der als Untergruppe des Arbeitskreises Epoxidharze gebildete Arbeitskreis E I S bearbeitet die Epoxidharz-InhaltsStoffe. Er hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele relevante Inhaltsstoffe von Epoxidharzsystemen zu ermitteln und deren sensibilisierende Wirkstärke näher zu untersuchen und zu beschreiben. Dazu ist die branchenübergreifende EIS-Liste von Inhaltsstoffen erstellt worden, die zum Download bereitsteht (PDF, 349 kB, barrierefrei) .
Als Ergebnis diverser Forschungsprojekte im Umfeld des Arbeitskreises konnten zahlreiche Stoffe in Bezug auf ihre sensibilisierende Wirkstärke charakterisiert werden. Die Eingruppierung hinsichtlich der sensibilisierenden Wirkstärke und die zugehörigen Begründungen können den Abschlussberichten zweier Forschungsprojekte FF-FP0324 und FF-FP0384 entnommen werden.
Bestandteil des Projektes FF-FP0384 war auch die Erarbeitung einer Methodik zur Ermittlung und Entwicklung weniger gefährlicher Epoxidharzsysteme. Diese Methodik soll die Beurteilung des Gesamtsystems unter angemessener Berücksichtigung der einzelnen Inhaltstoffe ermöglichen. In Anlehnung an das inzwischen leider zurückgezogenen W-Faktorenmodell der TRGS 600 (Ranking der Wirkstärke von Stoffen nach der Einstufung) ist ein Verfahren entwickelt worden, mit dem die sensibilisierende Wirkstärke von Epoxidharzsystemen unterschieden werden kann. Die theoretischen Grundlagen für die Beurteilungsmethodik lassen sich dem Abschlussbericht FP-0384 entnehmen.
In einem weiteren Forschungsprojekt FF-FP0451 wurde neben der Schließung von Datenlücken durch gezielte In-vitro-Testung verschiedener Inhaltsstoffe die grundsätzlichen Annahmen des "EIS-Gemischerechners" experimentell bestätigt. Im Fokus standen dabei aus Monomeren vorreagierte Präpolymere, die eine geringere sensibilisierende Wirkstärke aufweisen als die zugrunde liegenden Monomere.
Die differenzierte Bewertung im EIS-Gemischerechner von Epoxidharzprodukten gemäß ihrer sensibilisierender Wirkstärke stellt eine Möglichkeit zur Entwicklung weniger sensibilisierender Epoxidharzsysteme dar. Sie ermöglicht auch die Auswahl von Produkten mit geringeren Gefährdungen in Bezug auf die hautsensibilisierende Wirkung.
Die Aktualisierung der EIS-Liste und Bewertung neuer sensibilisierender Inhaltsstoffe wird im Rahmen des Arbeitskreis Epoxidharzinhaltsstoffe durchgeführt. Vorschläge zur Ergänzung von Epoxidharzinhaltsstoffe in die EIS-Liste können an den AK Epoxidharze gerichtet werden.
E I S-Liste (PDF, 349 kB, barrierefrei) :
Liste möglicher Inhaltsstoffe von Epoxidharzsystemen