abgeschlossen 09/2017
Mit der zunehmenden Nutzbarmachung von Nanotechnologie in Produktion und Anwendung stellen sich im Bereich Arbeitsschutz Fragen bezüglich der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Im "Positionspapier zum verantwortungsvollen Umgang mit Nanomaterialien am Arbeitsplatz" hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hierzu öffentlich Stellung bezogen und einen Handlungsrahmen abgesteckt. Im Rahmen des Vorgängerprojekts FF-FP0356 wurden mit der Lancierung des Nano-Portals und der Veröffentlichung der ersten drei Nanoramen die ersten Qualifizierungselemente fertiggestellt und damit im Hinblick auf die Handlungsfelder des Positionspapiers ein Grundstein gelegt. Die dort entwickelten Inhalte waren zu evaluieren und in praktische Ausbildungsinhalte in der Praxis zu überführen.
Das Projekt umfasst vier Kernbereiche:
Mit den erstmals durchgeführten Qualifizierungsveranstaltungen wurde ein zuvor entwickeltes Qualifizierungskonzept erfolgreich in der Praxis angewendet. Das Nano-Portal, die Nanoramen und die Qualifizierungsveranstaltungen wurden vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) evaluiert und daraufhin angepasst.
Die Evaluation ergab, dass das Nano-Portal und die Nanoramen qualitativ gut umgesetzt wurden. Die Bewertungen bezüglich Inhalt, Praxisnähe und Aufbau fielen positiv aus und die Weiterempfehlungsraten waren dementsprechend sehr hoch. Der Nutzen liegt in der eigenen Sensibilisierung zum Thema "Nano", aber auch im Einsatz in der Beratung in Betrieben. Zudem eignen sich das Nano-Portal und die Nanoramen als Informationsquelle. Die erstmals durchgeführten Veranstaltungen (zwei Durchführungen eines "Praxistag Prävention" und ein mehrtägiges Seminar) wurden in der Evaluation ebenfalls positiv bewertet und insbesondere der Praxistag erreichte sehr hohe Weiterempfehlungsraten. Es gab Hinweise, im vertiefenden Seminar den Praxisbezug und den Beratungsaspekt verstärkt zu berücksichtigen.
Im Anschluss an die Evaluation wurde in einer Standortbestimmung eruiert, inwieweit die definierten Ziele in den einzelnen Handlungsfeldern erreicht wurden und wo weiterer Handlungsbedarf bestand.
Die Evaluationsergebnisse legten nahe, dass mit den bestehenden Angeboten die angestrebten Zielsetzungen in den meisten Punkten erreicht werden konnten. Mit dem Nano-Portal inkl. Nanoramen und den Qualifizierungsveranstaltungen stehen der DGUV innovative und praxisorientierte Werkzeuge zur Qualifizierung und Bereitstellung von Informationen zur Verfügung. Auf der Grundlage der Evaluationsergebnisse und der Standortbestimmung wurde ein Aktionsplan mit möglichen Maßnahmen für Weiterentwicklung der Angebote erstellt. Insbesondere enthält der Aktionsplan auch mittel- bis langfristige Maßnahmenvorschläge zur weiteren Umsetzung von im Positionspapier beschriebenen Handlungsfeldern und Zielsetzungen.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Prävention, Qualifizierung, Ausbildung, Didaktik etc., Neue Technologien
Weitere Schlagworte zum Projekt:Nanomaterialien, Nanorama
Nano-Portal: Sicheres Arbeiten mit Nanomaterialien - http://nano.dguv.de/
Projekt-Nr. FF-FP0356: Nanomaterialien am Arbeitsplatz: Entwicklung einer Aus- und Fortbildungsplattform und dreier "Nanorama" - Lernmodule zum Thema Arbeitsschutz/Arbeitssicherheit