Ungesunde Ernährung

Ein Foto auf dem eine Pizza zu sehen ist. Mehrere Hände greifen nach der Pizza und nehmen sich ein Stück

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Eine ungesunde Ernährung ist nicht ausgewogen, d. h. sie stellt dem Körper die notwendigen Nährstoffe nicht zur Verfügung und/oder bietet ein Überangebot an bestimmten Lebensmitteln. Eine solche Ernährung hat folgende Konsequenzen [1-3]:

  • Zu hohe Kalorienzufuhr: kann Übergewicht und Adipositas verursachen.
  • Zu geringe Kalorienzufuhr: kann zu Untergewicht und Folgeerkrankungen führen.
  • Hoher Gehalt an zucker- und fettreichen Lebensmitteln (zuckerhaltige Getränke, Süßigkeiten, Gebäck, frittierte Lebensmittel, Fast Food): vergrößert das Risiko für Übergewicht, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Mangel an frischem Obst und Gemüse: kann zu Vitamin- und Mineralstoffmangel führen und das Risiko für diverse Krankheiten erhöhen.
  • Mangel an Ballaststoffen: kann Verdauungsprobleme auslösen und das Risiko für Darmkrebs steigern.
  • Zu viel gesättigtes Fett und Transfette (verarbeitete Lebensmittel, Fast Food, fettreiches Fleisch): erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Wenig Protein: kann Muskelschwund, Leistungsabfall, Kraftlosigkeit und andere gesundheitliche Probleme verursachen.
  • Zu hohe Salzaufnahme: kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vergrößern.
  • Zu geringe Flüssigkeitszufuhr: kann zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schwindel führen.
  • Die Ernährung ist nicht an die Bedürfnisse und Lebensumstände einer Person angepasst (Alter, Größe, Gewicht, Aktivitätslevel, Gesundheitszustand etc.).

Eine ungesunde Ernährung gehört - neben Tabak- und Alkoholkonsum sowie Bewegungsmangel - zu den wichtigsten Risikofaktoren für nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes [4]. Diese machen in Deutschland über 90 % der Todesfälle aus und ziehen erhebliche sozioökonomische Folgen nach sich - durch vorzeitige Sterblichkeit im Erwachsenenalter und die Einschränkung gesunder Lebenszeit [5]. Fast ein Fünftel der Erwachsenen (19 %) in Deutschland weisen nach Selbstangaben aus den Jahren 2019/2020 eine Adipositas auf [6]. Berücksichtigt man Übergewicht (Body-Mass-Index ≥ 25) und Adipositas (BMI ≥ 30), waren 46,6 % der Frauen und 60,5 % der Männer betroffen [6]. Zwischen 2012 und 2022 stieg die Zahl der adipösen Personen um 30 %. Besonders stark fiel der Anstieg bei jüngeren Männern im Alter zwischen 25 und 34 Jahren aus [7]. Sowohl Alter als auch Bildungsstand haben einen erheblichen Einfluss: Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas. Zudem ist Adipositas in unteren Bildungsgruppen deutlich häufiger [8]. Beide Phänomene lassen sich auch bei Kindern und Jugendlichen beobachten [9].

Eine schlechte Ernährung kann über einen längeren Zeitraum die Lebenserwartung senken. Die Effekte einer ungesunden Ernährung werden schon innerhalb nur weniger Tage deutlich: Das Immunsystem wird behindert und die Anfälligkeit für bakterielle Infektionen steigt [10]. Auch der Zeitpunkt der Mahlzeiten spielt eine Rolle bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen [11]. Aufgrund der hohen Prävalenz und der Folgeerkrankungen entstehen beträchtliche Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem [12]; laut einer Untersuchung des AOK-Bundesverbands waren etwa 9 % der Arbeitsausfälle durch Adipositas bedingt [13].


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