Mit dem Begriff Toter Winkel sind Bereiche rund um das Fahrzeug gemeint, die Fahrzeugführende nicht oder schlecht über direkte und/oder indirekte Sicht einsehen können. Ein Toter Winkel kann nie ganz ausgeschlossen werden und soll als bekannter Begriff bestehen bleiben, vor allem auch zur Sensibilisierung.
Ein Toter Winkel nach der oben genannten Definition kann bei Fahrzeugen aller Fahrzeugklassen auftreten. Mit zunehmenden Dimensionen des Fahrzeugs wird die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins und auch die Abmessung solcher Toten Winkel in der Regel immer größer. Aufgrund der Fahrzeugabmessungen und Anzahl der Fahrzeugspiegel liegt ein Schwerpunkt bei Nutzfahrzeugen zur Güter- und Personenbeförderung von über 3,5 Tonnen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch bei Fahrzeugen anderer Fahrzeugklassen (z.B. Pkw oder Transporter) zu ermitteln ist, ob Tote Winkel im Sichtfeld der Fahrzeugführenden bestehen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ihrer Minimierung zu ergreifen sind.
Selbst wenn technisch eine direkte oder indirekte Sicht rund um das Fahrzeug möglich ist, so können Teilnehmende am Straßenverkehr nie alle Sichtbereiche gleichzeitig überblicken und zeitgleich den Blick auf den Verkehr richten. Besonders in komplexen Verkehrssituationen kann dies dazu führen, dass Personen oder Objekte in den oben definierten Toten Winkeln trotz theoretisch möglicher Sichtverbindung übersehen werden. Aus diesem Grund müssen Maßnahmen zur Einsicht in Tote Winkel am Fahrzeug unbedingt nach dem aktuellen Stand der Technik ergriffen werden.
Auch aufgrund des hohen Unfallaufkommens steht vor allem die gegenseitige Rücksichtnahme mit einem Perspektivwechsel für die jeweils anderen Verkehrsteilnehmenden im Mittelpunkt.