Die Entsorgung von Abfällen und die Reinigung von Straßen in Städten und Gemeinden ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Für jede Abfallart, egal ob gewerblich oder privat, gibt es die passenden Entsorgungsmöglichkeiten. Dahinter stecken verschiedenste Dienstleistungen, von der Abholung und dem Transport, über die Bearbeitung bzw. Behandlung, bis zur Deponierung der Abfälle. Diese Dienstleistungen haben alle gemein, dass trotz Einsatz moderner Technik, die Anteile der manuell auszuführenden Arbeiten und die physischen Belastungen für die Beschäftigten meist sehr hoch sind. Neben diesen Gemeinsamkeiten sind die einzelnen Arbeitsaufgaben in den Abfallwirtschaftsbetrieben aber äußerst vielschichtig und heterogen. Daraus resultieren viele verschiedene Fragestellungen zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.
Neben den hohen körperlichen Beanspruchungen in vielen Bereichen der Abfallwirtschaft, sind Versicherte in der Entsorgungsbranche überdurchschnittlich häufig von Arbeitsunfällen betroffen. Damit folgen sie direkt den Versicherten in den sog. Baukonstruktionsberufen. Für die vergangenen Jahre ist zwar ein leichter Abwärtstrend bei der Häufigkeit der Entstehung von Arbeitsunfällen erkennbar, dennoch ist das Niveau hoch. Das erhöhte Unfallrisiko in Abfallwirtschaftsbetrieben lässt sich durch die Tätigkeiten selbst, aber auch durch diverse äußere Einflüsse erklären.
Typische Unfälle mit Verletzungen der äußeren Extremitäten entstehen durch Stürze bei der Abfallsammlung und der Straßenreinigung, beim Fortbewegen im öffentlichen Verkehrsraum und beim Auf- und Absteigen von Abfallwerkenden bei der Benutzung von Trittbrettern der Abfallsammelfahrzeuge. Außerdem sind die Beschäftigten sowohl bei der Straßenreinigung, als auch der Abfallsammlung einem hohen Risiko ausgesetzt durch andere Verkehrsteilnehmende oder aufgrund der Arbeit im Umfeld von Kehrmaschinen oder Abfallsammelfahrzeugen verletzt zu werden.
Aber nicht nur Gefährdungen durch mechanische Einwirkungen können die Gesundheit der Beschäftigten in der Abfallbranche negativ beeinflussen. Auch der Kontakt mit Stäuben und Keimen stellt ein Problem dar, das neben der Arbeit bei Abfallsammlung und Straßenreinigung auch Beschäftigte in Abfallbehandlungsanlagen betrifft. Der Umgang mit Gefahrstoffen ist auf sog. Recycling- oder Wertstoffhöfen Tagesgeschäft. Die Gefahrstoffe, die dort angeliefert werden sind nicht immer eindeutig gekennzeichnet oder bekannt. Das Risiko der Entstehung von Verletzungen ist dadurch erhöht.
Weiteres Augenmerk gilt möglichen psychischen Belastungen, ausgelöst durch schwierige Kundenkontakte, bspw. auf Wertstoffhöfen oder durch Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr.
Fast alle Arbeiten in der Abfallwirtschaft finden unter freiem Himmel statt. Witterungseinflüsse und erhöhte Belastungen durch die UV-Strahlung der Sonne können krank machen.
Weitere Gesundheitsgefahren bestehen durch hohe physische Anforderungen an die Beschäftigten in vielen Arbeitsbereichen der Abfallwirtschaft. Neben den persönlichen Auswirkungen bedeutet die demografische Entwicklung mit einer alternden Belegschaft eine besondere Herausforderung. Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten in der Branche beträgt durchschnittlich mehr als 45 Jahre.
Es ist offensichtlich, erhöhte Unfallzahlen und krankheitsbedingte Ausfälle durch arbeitsbedingte Belastungen kommen in der Abfallwirtschaft nicht von ungefähr. Umso wichtiger ist die Arbeit des Sachgebietes Abfallwirtschaft. Es bietet den verschiedenen Unfallversicherungsträgern und den betroffenen Betrieben Unterstützung für die Prävention von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren.
Das Sachgebiet "Abfallwirtschaft" der DGUV beobachtet branchenspezifische Entwicklungen in den Bereichen Abfallsammlung, Abfallbehandlung, Deponierung von Abfällen und der Straßenreinigung. Es fördert Entwicklungen, die die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in diesem Bereich positiv beeinflussen sollen. Das Sachgebiet besteht aus Präventionsexpertinnen und -experten der Unfallversicherungsträger und wird ergänzt durch Expertinnen und Experten aus der Branche Abfallwirtschaft und Vertretende der Sozialpartner.
Das Sachgebiet "Abfallwirtschaft" führt branchenspezifische Erkenntnisse, Erfahrungen und Meinungen zusammen und fördert positive Entwicklungen zur Prävention von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren. Dabei orientiert sich das Sachgebiet am Stand der Technik, der Arbeitsmedizin und Hygiene. Neben der Erarbeitung und regelmäßigen Überprüfung des branchenspezifischen Regelwerks der DGUV erarbeitet das Sachgebiet auch praktische Lösungen von Problemen mit Bezug auf die Sicherheit und Gesundheit der Versicherten in der Abfallwirtschaftsbranche.
Leiter des Sachgebietes:
Stephan Wegner
Gemeinde - Unfallversicherungsverband Hannover
Landesunfallkasse Niedersachsen
Am Mittelfelde 169
30519 Hannover
Telefon: +49 511 8707-226
Fax: +49 511 8707-34226
E-Mail
Stellvertretender Leiter des Sachgebietes:
Heinz-Peter Hennecke
BG Verkehr
Regionalabteilung Prävention
Wiesbadener Str. 70
65197 Wiesbaden
Telefon.: +49 611 9413-152
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Stephan Wegner
Gemeinde - Unfallversicherungsverband Hannover
Landesunfallkasse Niedersachsen
Am Mittelfelde 169
30519 Hannover
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