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Deutscher Arbeitsschutzpreis 2017: 123 Bewerbungen wurden geprüft, neun davon sind nun nominiert. (Bild: Trueffelpix - Fotolia)
Die Finalisten für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2017 stehen fest. 123 Bewerbungen wurden geprüft, neun davon sind nun nominiert. Gesucht waren innovative Umsetzungen oder Konzepte für mehr Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wer die Finalisten sind, verkündeten heute die Veranstalter des Preises, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit spielen eine immer größere Rolle in deutschen Unternehmen. Mit kreativen Ideen und innovativen Sicherheitssystemen setzen sie sich daher für einen erhöhten Arbeitsschutz ein. Ihr Ziel: die Reduktion von Folgeerkrankungen und Unfällen am Arbeitsplatz. Die besten Konzepte zeichnet der Deutsche Arbeitsschutzpreis aus. Das soll andere Firmen dazu anregen, ebenfalls Initiativen für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu ergreifen. Zur Ehrung und als Ansporn für zukünftiges Engagement erhalten die Gewinner ein Preisgeld von 40.000 Euro.
Alle zwei Jahre dürfen sich in den Kategorien organisatorische und technische Lösungen alle kleinen und mittleren Betriebe (1 bis 249 Mitarbeiter) sowie alle großen Unternehmen (ab 250 Mitarbeiter) auf den Preis bewerben. Ebenso sind Einzelpersonen, Vereine, Schulen und Non-Profit-Organisationen dazu eingeladen, clevere Ideen und Konzepte einzureichen. Die unabhängige Jury setzt sich aus Fachleuten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Verbänden und Wissenschaft zusammen. In diesem Jahr nominierten die Experten insgesamt neun Bewerber für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2017. Die Nominierten dürfen darauf hoffen, zu einem der vier Gewinner gekürt zu werden. Die Finalisten im Überblick:
Kategorie technische Lösungen, kleine und mittelständische Unternehmen:
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Das Unternehmen MATETEC am Standort Tangerhütte in Sachsen-Anhalt entwickelte eine maschinengeführte Schneidvorrichtung zum Wasserstrahlschneiden, die bei der Zerkleinerung von Rotorblättern von Windenergieanlagen zum Einsatz kommt. Die neue Technik bewahrt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Muskel-Skelett-Erkrankungen und schweren Verletzungen wie dem Einschießen von Wasser unter die Haut oder sogar der Abtrennung von Körperteilen.
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Die Zipko GbR aus Leverkusen konstruierte ein System, das Ungenauigkeiten und Stolperkanten beim Gerüstbau vorbeugt. Die Zipko GbR kombiniert hierfür Belagtraversen und Panzerbelagsicherungen. Das ermöglicht, Gerüstbeläge rechtwinklig zu verbinden. Die Beläge schließen nun ohne Stolperkanten in gleicher Höhe aneinander an.
Kategorie technische Lösungen, Großunternehmen:
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Die Eurovia Teerbau GmbH aus Bottrop, die sich mit dem Bau von Verkehrswegen in Planung und Durchführung beschäftigt, entwickelte einen speziellen Aufsatz für handelsübliche Bohrhämmer. Die Konstruktion erleichtert den Beschäftigten die Arbeit beim täglichen Einschlagen von Schnurnägeln. Sowohl der Kraftaufwand als auch die Verletzungsgefahr werden hierdurch minimiert – die Lösung kommt also auf direktem Wege dem Muskel-Skelett-System zugute.
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Die Lloyd Shoes GmbH in Sulingen entwickelte das "Staubsauger Trägerfahrzeug", das für das Aussaugen der Stromschienen des Regalbediengerätes der Firma sorgt. Zuvor mussten die Beschäftigten die rund 300 Meter langen Stromschienen kniend und in gebückter Haltung von Hand aussaugen. Durch das Trägerfahrzeug können sie dies nun in aufrechter Haltung tun. Dabei sparen sie über Dreiviertel der vorherigen Arbeitszeit ein und das Risiko, Muskel-Skelett-Schäden zu erleiden, sinkt.
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Die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH verminderte mit ihrer Entwicklung einer Fräserschutzkappe die Verletzungsgefahr im Steinkohle-Bergbau. Die scharfen Fräswerkzeuge bilden ein großes Risiko für Schnittverletzungen und anschließende Infektionen durch die benötigte Kühlflüssigkeit. Mit einer Schutzkappe, die mithilfe von Magneten an den Fräsgeräten befestigt ist, lassen sich diese Verletzungen verhindern.
Kategorie organisatorische Lösungen, kleine und mittelständische Unternehmen:
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Die L. Scheidtmann GmbH aus dem Bereich Garten-, Landschafts- und Straßenbau in Marl entwickelte ein "Betriebliches Gesundheitsmanagement (Schwerpunkt MSE)". Das Programm umfasst Maßnahmen wie gemeinsame Bewegungskurse nach Dienstschluss sowie Gesundheitstage und Erste-Hilfe-Kurse. Somit schenken die Beschäftigten dem Thema Gesundheit im Beruf, aber auch in der Freizeit mehr Aufmerksamkeit.
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Die OPTERRA Zement GmbH aus Walzbachtal-Wössingen setzt sich in ihrem Unternehmen mit gleich zwei Projekten für mehr Sicherheit ein: mit der "Einrichtung einer Sicherheitszentrale beim Winterstillstand in einem Zementwerk" und dem "Gruppensperrkasten für komplexes LOTOTO an der MC-Fluff Anlage". Ersteres richtet sich an Beschäftigte von Fremdfirmen, die für die Reinigung und Instandhaltung der Anlage einmal im Jahr für mehrere Wochen auf dem Betriebsgelände tätig sind. Die Mitarbeiter werden vorab geschult und müssen einen Sicherheitstest ablegen. Mehrere Koordinatoren des Unternehmens organisieren und überwachen den Einsatz der verschiedenen Fremdfirmen auf dem Werksgelände. Das zweite Projekt sorgt anhand von Schaubildern und anderen visuellen Unterstützungen für die übersichtlichere Sicherung der verschiedenen Anlagenbereiche, die während der Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten gewährleistet sein muss. So können alle im Unternehmen Tätigen leicht kontrollieren, ob alle Anlagenteile gesichert sind.
Kategorie organisatorische Lösungen, Großunternehmen:
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Die RAG Aktiengesellschaft aus Herne, deren Aufgabenbereich im Steinkohlebergbau liegt, sensibilisiert mit ihrer "Unternehmensweiten Arbeitsschutzkampagne 2016 - 2018" die Beschäftigten des Konzerns für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Unter dem Titel "SICHERHEIT! Denk daran bevor du loslegst" fördert das Unternehmen die Achtsamkeit im Betrieb. Bei der gesamten Entwicklung und Durchführung der Kampagne werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezogen und so persönlich in das Thema Arbeitsschutz involviert.
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Die Voith GmbH am Standort Heidenheim an der Brenz verfolgt mit ihrer Entwicklung "eVAP: Die branchenübergreifende App zur Prävention von Unfällen" ein ehrgeiziges Ziel: konzernweit null Unfälle zu erreichen. Mit der App lassen sich Arbeitsunfälle und Gefahrensituationen direkt an die Geschäftsleitung melden. Das Ziel: eine schnellstmögliche Beseitigung von Gefahrenstellen. Durch die anschließend weltweite Evaluierung der Meldungen verbessert sich das Sicherheitssystem global in allen Niederlassungen der Voith GmbH. Außerdem steht der Arbeitsschutz des Unternehmens unter ständiger Verbesserung: das Programm basiert zusätzlich auf Feedback zwischen verschiedenen Abteilungen, die alle zwei Monate gegenseitig ihre Sicherheitssysteme bewerten.
Am 17. Oktober 2017 werden die vier Preisträger des Deutschen Arbeitsschutzpreises im Rahmen der Messe A+A, dem weltweit größten Fachforum für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, in Düsseldorf verkündet. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite des Deutschen Arbeitsschutzpreises unter www.deutscher-arbeitsschutzpreis.de.
Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Stefan Boltz
Tel.: 030/288763768
E-Mail: presse@dguv.de
Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI)
Rico Schmidt, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg
Tel: 040/428372332
E-Mail: pressestelle@bgv.hamburg.de
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Pressestelle
Tel.: 030/185272190
E-Mail: presse@bmas.bund.de