Psychische Gesundheit 1/2025

Im Job beleidigt – bestimmte Branchen besonders betroffen

Rund ein Drittel der Beschäftigten mit häufigem Kundenkontakt erlebt verbale Übergriffe bei der Arbeit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, welche die DGUV beim Meinungsforschungsinstitut forsa beauftragte. Die verbalen Übergriffe geschehen oft in Form von Beschimpfungen oder Beleidigungen.

Eine Grafik mit dem Titel Beschimpfungen / Beleidigungen am Arbeitsplatz nach Branchen. Diese Grafik zeigt, welche Branchen am häufigsten von Beschimpfungen und Beleidigungen am Arbeitsplatz betroffen sind. Mit 49% ist das Gesundheits- und Sozialwesen am häufigsten betroffen. An zweiter Stelle liegt die öffentliche Verwaltung mit 46%, gefolgt vom Handel mit 36%, dem Bereich Verkehr und Lagerei mit ebenfalls 36%, dem Bereich Erziehung und Unterricht mit 32%, dem Bereich Finanzdienstleistungen mit 28%, dem Baugewerbe mit 21%, dem Bereich IT, Telekommunikation und Medien mit 14% und dem verarbeitenden Gewerbe mit 11%.

Besonders betroffen sind das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die öffentliche Verwaltung. Generell berichten Frauen (35 Prozent) etwas häufiger als Männer (28 Prozent) von psychischen oder verbalen Übergriffen. Mit der Umfrage will die DGUV alle Formen von Gewalt bei der Arbeit sichtbar machen. Denn psychische Gewalt wie Beleidigungen oder Bedrohungen werden von der Statistik häufig nicht erfasst.

Die Grafik zeigt Formen verbaler Übergriffe am Arbeitsplatz. Bei der Befragung waren Mehrfachnennungen möglich gewesen. 32% erleben Beschimpfungen, Beleidigungen Anschreien und Herabsetzen; 12% erleben Schikanieren, Verleumden, Verspotten, Bloßstellen; 7% erleben Bedrohungen und Erpressung; 6% sexualisierte psychische Gewalt (wie anzügliche Gesten, Sprüche, herabwürdigende Äußerungen) und ein Prozent erlebt Stalking. 63 Prozent erleben nichts davon.

Am häufigsten erlebt wurden dabei konkret Beschimpfungen bzw. Beleidigungen (32 Prozent). 12 Prozent wurden von betriebsfremden Personen schikaniert, verleumdet, verspottet oder bloßgestellt. 7 Prozent haben Fälle von Drohungen und Erpressung, 6 Prozent Formen sexualisierter psychischer Gewalt (anzügliche Gesten, Sprüche, herabwürdigende Äußerungen) erlebt. Insgesamt 63 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten keinerlei verbale oder psychische Übergriffe durch betriebsfremde Personen erlebt.

Information zur Befragung: Befragt wurden 2.512 abhängig Beschäftigte ab 18 Jahren, die im Rahmen ihrer Erwerbstätigkeit häufig Kontakt mit betriebsfremden Personen haben. Gefragt wurde nach Gewalterfahrungen durch betriebsfremde Personen in den letzten 12 Monaten. Zur Umfrage

GUT ZU WISSEN

Resolution gegen Gewalt

Cover der Resolution gegen Gewalt
Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bekräftigen ihren Einsatz für gewaltfreies Arbeiten und Lernen. In einer Resolution fordern sie von Unternehmen und Einrichtungen eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber Gewalt und bekräftigen: Wer bei der Arbeit oder im Ehrenamt von Gewalt betroffen ist, steht unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.

Resolution "Gewalt bei der Arbeit und im Ehrenamt begegnen wir gemeinsam."

 

Kampagne #GewaltAngehen

Logo Kampagne #GewaltAngehen

#GewaltAngehen ist eine Kampagne der Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihres Spitzenverbandes, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Sie widmet sich dem Thema Gewalt bei der Arbeit und in der Bildung. Die Kampagne weist auf Möglichkeiten der Prävention hin und informiert über Angebote für von Gewalt betroffene Beschäftigte.

Website der Kampagne

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