abgeschlossen 12/2012
Die verlässliche Diagnostik von IgE-vermittelten Allergien ist sowohl für die Begutachtung als auch für Untersuchungen in Betrieben im Rahmen der Sekundärprävention von großer wissenschaftlicher Bedeutung. Das abgeschlossene Projekt Med/All 21 (Stad 1) hat jedoch gezeigt, dass die Qualität von kommerziell hergestellten Mehl-Hauttestlösungen teilweise sehr große qualitative Unterschiede aufweisen. Im Rahmen des Projektes IPA60 soll die Eignung oder Nichteignung kommerzieller Berufsallergenextrakte überprüft werden. Ziel ist dabei eine Optimierung der Qualität der kommerziellen Pricktestlösungen für Berufsallergene.
In verschiedenen europäischen Ländern erfolgte die Untersuchung von in Frage kommenden Personen mit berufsbedingten allergischen Atemwegsbeschwerden im Rahmen von Begutachtungen nach einem exakt festgelegten Schema. Bestimmung allergenspezifischer IgE-Antikörper in den Patientenseren sowie Zusammenführung und Auswertung aller Ergebnisse erfolgten zentral am IPA.
Die In-vitro-Untersuchungen zeigten, dass die Protein- und Antigengehalte der Hauttestlösungen für alle Allergene je nach Hersteller deutlich variierten. Während alle Hauttestlösungen für Weizenmehl und Soja geringe Sensitivitäten aufwiesen, war die Sensitivität der anderen Hauttestlösungen deutlich vom Hersteller abhängig. In der Regel zeigten Lösungen mit höherem Protein und Antigengehalt auch eine höhere Sensitivität und Testeffizienz in der Testung am Patienten.
Da die Wahl geeigneter Hauttestlösungen entscheidend für die Diagnostik IgE-vermittelter allergischer Erkrankungen ist, hat die European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) die Aufbereitung der Daten der STADOCA-Studie in Form eines "Positionspapiers" in Kooperation mit den europäischen Partnern unterstützt. Es enthält auch Empfehlungen für den Pricktest mit kommerziellen Hauttestlösungen für Berufsallergene.
van Kampen, V.; Rabstein, S.; Sander, I.; Merget, R.; Brüning, T.; Broding, H.C.; Keller, C.; Müsken, H.; Overlack, A.; Schultze-Werninghaus, G.; Walusiak, J.; Raulf-Heimsoth, M.: Prediction of challenge test results by flour-specific IgE and skin prick test in symptomatic bakers. Allergy (2008) Nr. 63, S. 897 – 902
van Kampen, V.; Merget, R.; Sander, I.; Zahradnik, E.; Brüning, T.; Raulf-Heimsoth, M.: Vergleich verschiedener Haut-Pricktest-Lösungen für die Diagnostik von Labortierallergien. Dokumentation der 48. Jahrestagung der DGAUM, Hamburg 2008, S. 541 -542
van Kampen, V.; Merget, R.; Rabstein, S.; Sander, I.; Brüning, T.; Broding, H.C.; Keller, C.; Müsken, H.; Overlack, A.; Schultze-Werninghaus, G.; Walusiak, J.; Raulf-Heimsoth, M.: Comparison of wheat and rye flour solutions for skin prick testing – a multicentre study (Stad 1). Clin. Exp. Allergy (2009) Nr. 39, S. 1896-1902
van Kampen, V.; Raulf-Heimsoth, M.; Sander, I.; Merget, R.: Stad 1-Gruppe Diagnostik von berufsbedingten Typ-I-Allergien –Vergleich von Haut-Pricktestlösungen verschiedener Hersteller für ausgewählte Berufsallergene. Pneumologie (2010) Nr. 64, S. 271-277
Raulf-Heimsoth, M.: Berufliche Typ-I-Allergien – in-vitro-Diagnostik: Was gibt es Neues? Haut (2010) Nr. 2, S. 60-64
Raulf-Heimsoth, M.; Kespohl, S.; Liebers, V.; Rihs, H.P.; Rozynek, P.; Sander, I.; van Kampen, V.:
Berufsbedingte Typ 1-Allergien – aktueller Stand Allergo. J. (2009) Nr. 18, S. 538-550
Raulf-Heimsoth, M.: Diagnostik der Allergien vom Soforttyp – "State of the Art". Akt. Dermatol. (2009) Nr. 35, S. 385-392
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Schlagworte:Allergisierende Stoffe, Qualitätssicherung, Atemwegserkrankungen (außer Krebserkrankungen)
Weitere Schlagworte zum Projekt:IgE-vermittelte Allergien, Sekundärprävention, Hauttestlösungen