Erweitertes Vorsorgeangebot zur Früherkennung von Mesotheliomen (EVA-Mesothel)

Projekt-Nr. IPA 182

Status:

laufend

Zielsetzung:

Die Zahlen arbeitsbedingter Krebserkrankungen der Lunge und der Pleura befinden sich trotz Asbestverbots im Jahr 1993 weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2020 wurden von den Unfallversicherungsträgern 824 neue Fälle einer Berufskrankheit nach der Nummer 4105 der Anlage 1 zur Berufskrankheiten-Verordnung (Mesotheliom) anerkannt. Da diese Tumoren häufig erst in späten und damit weit fortgeschrittenen Erkrankungsstadien entdeckt werden, sind sie schlecht behandelbar. Daher soll die nachgehende Vorsorge für Versicherte mit einer arbeitsbedingten Asbestexposition, die auf Grund ihrer individuellen Voraussetzungen einer bestimmten Risikogruppe angehören, durch neue, nichtbelastende und effektive Untersuchungsmethoden verbessert werden.

Aktivitäten/Methoden:

Wissenschaftliche Begleitung des Angebots EVA-Mesothel:

  • Früherkennung mit blutprobenbasierten Biomarkern und deren Evaluierung für Asbest-Hochrisikogruppen (Pilotregion Ruhrgebiet und angrenzendes Rheinland, mit anschließender Erweiterung auf das gesamte Bundesgebiet)
  • Abklärungssprechstunden für Patienten mit auffälligem Biomarkerbefund in zertifizierten Mesotheliomeinheiten der Deutschen Krebsgesellschaft Angebot von Mesotheliomsprechstunden als Bestandteil zertifizierter Mesotheliomeinheiten (siehe oben 2.) für Zweitmeinungen, ergänzende Diagnostik, Behandlung etc.
  • Individuell bestgeeignete Therapien für Versicherte mit Mesotheliomerkrankungen unter Einbindung des Reha-Managements der Unfallversicherungsträger
  • Fortlaufende Evaluierung von Mesotheliom-Biomarkern für Prognose, Prädiktion und Therapieverlauf.

Die Projektgruppe befasst sich u.a. mit:

  • den Abläufen und der praktischen Umsetzung des Biomarker-Angebots (zurzeit Pilotphase von EVA-Mesothel)
  • der Zertifizierung der Mesotheliomeinheiten durch die Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG) sowie deren Einbindung seitens der Unfallversicherungsträger
  • der Einrichtung spezieller Abklärungs- und Mesotheliomsprechstunden in Zusammenarbeit mit den zertifizierten Mesotheliomeinheiten und dem Reha-Management der Unfallversicherungsträger
  • der Erfassung wichtiger Daten zu Diagnostik, Therapie und Outcome. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Projekt „EVA-Mesothel-Monitor“.
  • Ein weiteres Forschungsprojekt in Kooperation mit den zertifizierten Mesotheliomeinheiten zum Einsatz von Biomarkern in der Therapie (Prognose, Prädiktion und Verlauf) befindet sich in der Sondierungsphase. Nach bundesweiter Ausweitung von EVA-Mesothel wird hier eine Vernetzung möglichst vieler Mesotheliomeinheiten angestrebt.

Stand:

11.04.2024

Projekt

Projektdurchführung:
  • Ruhrlandklinik Essen
  • Thoraxklinik Heidelberg
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Arbeitsbedingte Erkrankungen

Schlagworte:

Krebserregende Stoffe, Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Prävention, Arbeitsmedizinische Vorsorge, Gefahrstoffe, Rehabilitation

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