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Teil der Informationsermittlung zur Gefährdungsbeurteilung nach § 7 Abs. 1 Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist die Untersuchung von Substitutionsmöglichkeiten, d. h. die Überprüfung, inwiefern ein Ersatz gefährlicher durch weniger gefährliche Arbeitsstoffe möglich ist. Für eine Vielzahl dieser Neu- bzw. Ersatzstoffe ist die Toxizität jedoch unbekannt bzw. wissenschaftlich aufgrund nur wenig vorhandener Daten strittig. Zugleich kann die Exposition gegenüber ein und demselben Substitutionsprodukt an unterschiedlichen Arbeitsplätzen bzw. bei unterschiedlichen Arbeitstätigkeiten erheblich schwanken. Als Basis für die Gefährdungs- und Risikobeurteilung werden dementsprechend neue, teils komplizierte und teure, aber vor allem qualitätsgesicherte Beurteilungsverfahren benötigt, mit denen sowohl die Exposition als auch die Wirkung dieser Arbeitsstoffe zuverlässig beurteilt werden können. Vorrangiges Ziel ist die Untersuchung der Exposition und die Identifizierung der am Arbeitsplatz vorherrschenden Aufnahmewege von Neu- und Ersatzstoffen sowie deren Wirkung auf die Gesundheit von Beschäftigten. Unter anderem gewährleistet dies die im Rahmen der GefStoffV geforderte Gefährdungs- und Risikobeurteilung von Substitutionsprodukten am Arbeitsplatz und damit die Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern beim Umgang mit diesen Gefahrstoffen.
Im Rahmen des Projektes werden vorhandene wissenschaftliche Expertisen am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) im Bereich des Expositions- und Effektmonitorings gebündelt und spezifisch zur Gefährdungs- und Risikoanalyse von Neu- und Ersatzstoffen angewandt. Schwerpunkte bilden u. a. die Entwicklung qualitätsgesicherter Verfahren zur Expositionsüberwachung als Instrument der Primärprävention und die Entwicklung moderner experimenteller Verfahren zur Untersuchung biologischer Effekte von Substitutionsprodukten. Im Vordergrund steht die Expositions- und Wirkungsermittlung beim Beschäftigten bzw. Versicherten. Die Untersuchungen werden durch experimentelle Studien begleitet, da zu einer Vielzahl von Substitutionsprodukten das notwendige toxikologische Basiswissen zu deren Einstufung, Gefährdungs- und Risikobeurteilung fehlt. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Ersatzstoffen für kanzerogene, mutagene und reproduktionstoxische Gefahrstoffe mit (strukturähnlichen) Arbeitsstoffen, die entsprechend ihrer Anwendungs- und Produkteigenschaften als Ersatzstoff herangezogen werden.
Chemische Industrie
Gefährdungsart(en):Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Gefahrstoffe
Schlagworte:Chemische Arbeitsstoffe, Gefährdungsbeurteilung
Weitere Schlagworte zum Projekt:Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gefahrstoffe, Chemische Industrie, Chemische Arbeitsstoffe, Gefährdungsbeurteilung