abgeschlossen 12/2004
Dem hohen Anteil der Wege-/Dienstwegeunfälle im Straßenverkehr entsprechend, unterstützen die gewerblichen Berufsgenossenschaften die Präventionsarbeit des DVR. Der seit 15 Jahren vom DVR betriebene Fahrsimulator zur Demonstration gefährlicher Situationen und Verhaltensweisen ist technisch veraltet und bedarf einer Neuentwicklung nach dem Stand der Technik unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen sowie der derzeitigen Situation (u. a. Zunahme des Gütertransports durch Transporter < 3,5 t ohne Geschwindigkeitsbegrenzung)
Hauptziele: Verbessern der Verkehrskompetenz (fahrphysikalische Zusammenhänge, Umsichtigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Sozialkompetenz), Anstoßen von Verhaltensänderungen
Hauptzielgruppe: Versicherte Mitglieder der Berufsgenossenschaften, die beruflich am Straßenverkehr teilnehmen.
Weitere Zielgruppen: Jugendliche im Rahmen von schwerpunktbezogenen Aufklärungsmaßnahmen, Besucher von Messen und anderen Veranstaltungen mit Bezug zum Straßenverkehr
Lastenheft, Ausschreibung, Auftragsvergabe, Lieferung, Erprobung.
Die Vorgehensweise orientierte sich an den Phasen des "Systematischen Instruktionsdesigns" (Issing, 1990). Dabei werden die Hauptblöcke Analyse/Planung, Entwicklung/Produktion sowie Evaluation/Einsatz unterschieden. Systematisches Instruktionsdesign oder auch systematische Ausbildungsplanung ist im industriellen Anwendungsbereich eine seit vielen Jahren erfolgreiche Vorgehensweise bei der Planung und Entwicklung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.
Die Werksabnahme des stationierten Fahrsimulators fand im August 2004 statt. Die technische Abnahme wurde mit Restpunkten der Fehlerklassen 2 und 3 (nicht abnahmeverhindernde Fehler) ausgesprochen. Die Abnahme der Restpunkte (Fehlerklassen 2 und 3) erfolgte im Rahmen der Endabnahme am Standort in Dresden. Fehler der Fehlerklasse 1 (abnahmeverhindernde Fehler) wurden nicht festgestellt. Ein besonderes Abnahmeverfahren wurde für das Kriterium "Simulatorkrankheit induziertes Abbrechen" (Fehlerklasse 1) vertraglich festgelegt. Im Rahmen einer Evaluation soll geprüft werden, wie viele Teilnehmer aus einer Gesamtmenge von mindestens 50 Probanden die Simulatorfahrt aufgrund von Befindlichkeitsstörungen abbrechen. Abnahme verhindernd ist eine Abbrecherquote > 20 %. Um dem Einsatzzweck des Simulators als Trainingssystem besondere Rechnung zu tragen, liegt ein Schwerpunkt der Evaluation bei der Ermittlung der Abbrecherquote für Simulatorfahrten von ca. 10 Min. Dauer.
Für das Evaluationsdesign, die Durchführung und die Auswertung wurde ein externer Experte vom DVR beauftragt. Die Evaluation wird am stationären Simulator des Berufsgenossenschaftlichen Instituts Arbeit und Gesundheit (BGAG) in Dresden durchgeführt. BGAG-Mitarbeiter und Studenten der TU Dresden wurden in die praktische Durchführung eingewiesen. Als Probanden dienen Mitarbeiter des BGAG und Teilnehmer aus BGAG-Seminaren. Die Teilnahme ist freiwillig. Das Evaluationsdesign erfordert 180 Probanden. Diese Anzahl wird voraussichtlich im 3. Quartal 2005 erreicht sein. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung hatten 54 Probanden an der Evaluation teilgenommen. Das endgültige Ergebnis wird nach Abschluss der Evaluation und Auswertung der Ergebnisse nachgereicht.
Außerdem stehen beim DVR vier transportable Demonstratoren für den betrieblichen Einsatz sowie für öffentlichkeitswirksame Einsätze auf Messen bereit.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Mechanische Gefährdungen
Schlagworte:Transport und Verkehr, Unfallverhütung, Unfallversicherungsträger
Weitere Schlagworte zum Projekt:Fahrsimulator