Arbeitssicherheit in der Erstausbildung

Projekt-Nr. FFFF 0090

Status:

abgeschlossen 05/1995

Zielsetzung:

Für die neben dem prioritären technischen und medizinischen Arbeitsschutz unverzichtbaren verhaltensbeeinflussenden Maßnahmen gibt es zahlreiche Ansätze; ein fundiertes Konzept einer beruflichen Sicherheitserziehung in der Ausbildung, das alle schon vorliegenden Erfahrungen enthält und das in den Ausbildungsordnungen verankert werden könnte, fehlt bis zur Zeit. Ziel: Vorschläge für Maßnahmen und Materialien zur einheitlichen effektiven Integration der Arbeitssicherheit in die berufliche Erstausbildung

Aktivitäten/Methoden:

Empirische Erhebung (Umfrage) in 2 Bundesländern für Ausbildungsberufe unter betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildern, Berufsschullehrern und Auszubildenden; Ermittlung von Schwachstellen; Analyse und Bewertung der vorhandenen Ansätze; Erarbeitung von konzeptionellen Vorschlägen.

Ergebnisse:

Bei fehlenden/unzureichenden Vorgaben zur integrierten AS- Ausbildung in den Ausbildungsverordnungen und Rahmenlehrplänen beschränken sich noch 50 % der Ausbilder und Lehrer - trotz eigener besserer Einsicht - auf das erste Lehrjahr. Die Befragung der Auszubildenden im 3. und 4. Lehrjahr bestätigt den Misserfolg dieses Konzepts. AS wird noch zu 30 % im gesonderten Unterricht anstatt integriert im Fachunterricht vermittelt. Zum nachweislich besonders erfolgreichen Instrument einer integrierten AS-Ausbildung zählt die selbständige Projektarbeit. Fortschrittliche Ausbildungsinhalte zielen auf Handlungskompetenz und Schlüsselqualifikationen. Das duale Ausbildungssystem wird nicht in Frage gestellt, aber viele Ausbilder/Lehrer vermissen eine effektive Kooperation zwischen Berufsschule und Betrieb. Methodische Verbesserungen bieten insbesondere die neuen nicht Ausbilder- sondern Medien-zentrierten Projekt- und Leittextmethoden (die sich jedoch für die betriebliche Ausbildung im Handwerk weniger eignen). Ihre Anwendung erfordert entsprechende Vermittlung an die Ausbilder. Berufsschullehrer bedürfen darüber hinaus ergänzender Information und Fortbildung. Fazit: Fortschritte/Verbesserungen und Verbesserungsmöglichkeiten sind ebenso erkennbar wie hindernde Umstände bzw. Probleme, die ihrerseits zum Teil lösbar erscheinen, zum Teil jedoch systemimmanent sind. Die neuen Ordnungsmittel lassen eine durchgehende Gleichbehandlung von Arbeits- und Umweltschutz erkennen.

Stand:

10.08.1999

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Universität/Gesamthochschule Wuppertal
  • Fachbereich Sicherheitstechnik
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Qualifizierung/Aus- und Weiterbildung

Schlagworte:

Arbeitsschutzorganisation, Arbeitsumwelt (Belastungen, Gefährdungen, Expositionen, Risiken), Bildung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Arbeitssicherheit, Erstausbildung