abgeschlossen 02/1998
Bis zum Jahr 2020 muss mit einer Zunahme der asbestbedingten Krebserkrankungen, gekennzeichnet durch lange Latenzzeiten und kurze Verläufe, gerechnet werden. Asbeststaubexponierte werden arbeitsmedizinisch überwacht, aber das Instrumentarium ermöglicht keine rechtzeitige Früherkennung. Ziel: Prüfung der Eignung der Röntgen-Computertomographie für die Früherkennung asbestbedingter Malignome im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge.
Pilotstudie mit 636 Hochrisiko-Personen mit zurückliegender Asbeststaub-Exposition; jährliche Untersuchung nach dem arbeitsmedizinischen Grundsatz G 1.2 unter zusätzlicher Anwendung konventioneller Röntgen- und computertomographischer Aufnahmen über einen Zeitraum von 4 Jahren; zusätzlich molekularbiologische Untersuchungen, epidemiologische Auswertung
Die Sensitivität der HRCT ist relativ zur konventionellen Röntgen-Technik um 44 % (Lunge) bzw. 30 % (Pleura) höher; die Spezifität ist 14 % bzw. 33 % höher. 31 % des Kollektivs wiesen beginnende Asbestosen, 49 % asbestassoziierte Pleuraveränderungen auf; für 52 % wurde BK-Anzeige erstattet (8 Bronchialkrebse, 7 Pleuramesotheliome, 1 Larynxkrebs anerkannt). Gegenüber den nicht mit HRCT Untersuchten war die BK-Verdachtsrate 4,3 bis 7,7fach höher. Genereller Einsatz der HRCT bei arbeitsmedizinischer Vorsorge kann aus verschiedenen Gründen nicht empfohlen werden; ihr Einsatz ist angezeigt für definierte Hochrisikogruppen.
Veröffentlichungen:
Kraus, Th.; Raithel, H.J.: Frühdiagnostik asbeststaub-verursachter Erkrankungen. Schriftenreihe des HVBG, Sankt Augustin, Oktober 1998
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Krebserregende Stoffe, Arbeitsmedizinische Vorsorge, Messverfahren
Weitere Schlagworte zum Projekt:Asbest, Röntgen-Computertomografie, HRCT