abgeschlossen 07/1995
Die Bewertung von Gefahrstoffen ist komplexer, wenn ein mutagenes/kanzerogenes Potenzial vorliegt. Eine zuverlässige in-vitro-Untersuchung muss alle drei biologischen Endpunkte (Mutationen von Genen, Chromosomen, Genomen) erfassen. Die analytischen Möglichkeiten dafür sind hinsichtlich Praktikabilität und Empfindlichkeit optimierungsbedürftig und die eingeführten Gentoxizitäts-Tests erfassen bisher eine Aneuploidie-Induktion nicht. Ziel: Verbesserung der Prüfung und Bewertung von Gefahrstoffen; Verminderung/Vermeidung der dazu erforderlichen Tierversuche
Mikrokerntest mit Fibroblasten vom syrischen Goldhamsterembryo (SHE); (Weiter-) Entwicklung cytofluorometrischer Methoden zur Erfassung von Mikrokern-Induktion, unscheduled DNA-synthesis, Zelltransformation zu einer mikroskopischen Gesamtanalyse der Mikrokernentstehung in lebenden Zellen, die zwischen Mitosestörungen und clastogenen Effekten unterscheiden kann.
Der mit der Untersuchung von ca. 90 Stoffen (davon 65 bekannte kanzerogene/nicht kanzerogene) validierte SHE-Mikrokerntest kann den in-vivo-Mikrokerntest (Maus-Knochenmark) ersetzen und bietet dazu entscheidene Vorteile: Keine exogene Metabolisierung erforderlich, hoher prädikativer Wert, relativ geringer Aufwand, automatisierbar, ausreichend exakt zur Feststellung von Dosis-Wirkungs-Beziehungen. Zur quantitativen Auswertung ist das DNA-Fluoreszenzverfahren am fixierten Präparat besser geeignet, als das cytofluorometrische Verfahren. Bei Untersuchungen mit Asbestfasern zeigte sich eine Asbestart- und Dosisabhängigkeit.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Krebserregende Stoffe, Gefährdungsbeurteilung, Messverfahren
Weitere Schlagworte zum Projekt:Mikrokerntest, gentoxische Substanzen