laufend
N-Nitrosamine treten in vielen Industrien häufig und vielfältig auf und stellen aufgrund ihres kanzerogenen Potenzials eine ernst zu nehmende Gefährdung für die Gesundheit der Beschäftigten in ihrem Arbeitsumfeld dar. Selbst bei Konzentrationen im Ultraspurenbereich besteht das Risiko einer krebserzeugenden Wirkung. Daher obliegt es Arbeitgebern und Berufsgenossenschaften, die Exposition gegenüber den Schadstoffen verlässlich einzuschätzen, darauf basierend Präventionsstrategien zu entwickeln und so ein sicheres Arbeiten in risikobehafteten Bereichen zu ermöglichen. Bei den bisher verwendeten Methoden zur Nitrosaminanalytik sind jedoch die Grenzen hinsichtlich der Nachweisstärke erreicht. Zudem sind diese mit einer zeitintensiven, manuellen Probenahme und -vorbereitung mit entsprechendem Risiko für Fehleranfälligkeit verbunden. Die Nachweisstärke deutlich zu erhöhen und die Analyse automatisierbarer und robuster zu gestalten hat daher eine hohe Relevanz für den Arbeitsschutz.
Vor dem Hintergrund des erreichten Leistungslimits der derzeitigen Messmethodik für Nitrosamine am Arbeitsplatz hat dieses Forschungsvorhaben das Ziel, ein neues Messverfahren zu entwickeln, mit dem die Nitrosamine deutlich empfindlicher (mind. um den Faktor 100) bestimmt werden können. Mit der Entwicklung eines neuen Messverfahrens auf Basis der Kopplung von Gaschromatographie mit Ionenmobilitätspektrometrie in Verbindung mit ausgeklügelter Probenahme, Vorbereitung und Injektion sollte dieses Ziel erreicht werden können. Dabei wird ein hoher Automatisierungsgrad angestrebt. Längerfristig können auf Basis dieser Entwicklungsarbeiten Analysensysteme entworfen werden, die vor Ort am Arbeitsplatz die Nitrosaminkonzentration robust und empfindlich analysieren können und so eine direkte Arbeitsplatzüberwachung zulassen.
Zur Neuentwicklung wird zunächst eine Messtechnik auf Basis der Kopplung von Gaschromatographie mit verschiedenen ionenmobilitätspektrometrischen Detektoren geschaffen. Diese wird dann mit moderner, hocheffizienter und automatisierter Probenvorbereitungstechnologie kombiniert und systematisch auf das neue Leistungsziel hin optimiert und validiert. Die Entwicklung einer integrierten Probenahme zur Kombination mit Probenvorbereitung und Messtechnik bildet den Abschluss. Das Forschungsvorhaben ist dazu in sechs Arbeitspakete unterteilt, die gezielt aufeinander aufbauen und in deren Rahmen alle Parameter zur Leistungsoptimierung und -steigerung systematisch untersucht und evaluiert werden. Am Ende soll sich eine dezidierte, zielführende Kombination von Probennahme, Probenvorbereitung, Injektion, Messung und Detektion herausstellen, die auf Realproben übertragen und mit dem derzeitigen Stand der Technik verglichen wird.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Messverfahren, Analyseverfahren
Weitere Schlagworte zum Projekt:Nitrosamine, Kanzerogene