Untersuchungen zur Beschreibung und zur Definition sowie Möglichkeiten der Beurteilung von Stoßereignissen, die auf das menschliche Hand-Arm-System bei der Arbeit einwirken

Projekt-Nr. FF-FP 0376

Status:

abgeschlossen 10/2015

Zielsetzung:

Stöße sind Sonderformen der auf das Hand-Arm-System bei der Arbeit einwirkenden mechanischen Schwingungen, welche bei der Arbeit mit mechanisierten Werkzeugen (z. B. Bolzenschussgeräte und Nagler) oder auch nicht mechanisierten Werkzeugen (z. B. Hämmer und Äxte) auftreten. Die in der internationalen Literatur und der Normung enthaltenen Informationen hierzu zeigen, dass derzeitig noch weitestgehende Erkenntnisdefizite über die subjektive Störwirkung, über biologische Wirkungen und über die mögliche gesundheitliche Relevanz dieser Stoßexpositionen bestehen.

Aktivitäten/Methoden:

- Untersuchungen zu den messtechnischen Grundlagen zur Ermittlung der Expositionsbedingungen von Stoßeinwirkungen - laborexperimentelle Untersuchungen zur subjektiven Abgrenzung von diskreten Stößen gegenüber Stoßfolgen und anderen Arten von mechanischen Schwingungen, die auf das Hand-Arm-System des Menschen bei der Arbeit einwirken

Ergebnisse:

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass mit dem aktuellen Stand der Messtechnik ausreichend repräsentative Parameter zur Beschreibung von Stößen mit der erforderlichen Genauigkeit ermittelt werden können. Viele dieser Messgrößen weisen deutliche Interkorrelationen auf. Welche dieser Messgrößen zur Beurteilung des Gefährdungspotenzials bzw. der gesundheitlichen Relevanz von Stoßexpositionen verwendet werden sollten, bleibt weiteren Untersuchungen zu medizinisch-biologischen Ursache-Wirkungs-Beziehungen vorbehalten. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass hinsichtlich der subjektiven Wahrnehmung drei Bereiche unterschieden werden können: - Einzelne, diskrete Impulse - Impulsfolgen - Stochastische bzw. diffuse Schwingungswahrnehmung Diese drei Bereiche sind durch zwei Grenzen, Grenze A bei einer Stoß-Wiederholrate von ca. 15 Hertz und Grenze B bei einer Stoß-Wiederholrate von ca. 25 Hertz voneinander unterscheidbar. Kurzzeitige Bewegungen werden bereits bei sehr geringer Intensität (Beschleunigung) subjektiv als Stoß wahrgenommen. Der Zusammenhang zwischen Stoßdauer und Intensität (Beschleunigung) stellt sich hierbei im doppelt logarithmischen Maßstab als Gerade mit einem Abfall von ca. 10 dB/Dekade dar. Es besteht somit die Vermutung, dass dieser Zusammenhang dem Energieäquivalenzprinzip unterliegt.

Stand:

05.09.2017

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • KSZ Ingenieurbüro GmbH
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Prävention, Vibration, Maschinensicherheit

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Stoßereignisse, Einzelstöße, Stoßsignal, Hand-Arm-System