Individualprävention bei Muskel-Skelett-Erkrankungen

Projekt-Nr. FF-FB 0320

Status:

laufend

Zielsetzung:

Trotz jahrelanger Bemühungen, beruflich bedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen durch gruppenbasierte Primärpräventionsansätze zu reduzieren, konnten weder die Arbeitsunfähigkeitszeiten durch noch die BK-Anzeigen für Muskel-Skelett-Erkrankungen maßgeblich reduziert werden. Ein neuer Ansatz liegt daher darin, Sekundär- und Tertiärprävention individualisiert, d. h. auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeitenden zugeschnitten, anzubieten.

Folgende Fragestellungen sollen bearbeitet werden:

  1. Welche Frühindikatoren für drohende berufsbedingte (bzw. für Berufskrankheiten relevante) Erkrankungen/Veränderungen des Muskel-Skelett-Systems gibt es nach jetzigem Kenntnisstand? Potenzielle Endpunkte: z. B. Bandscheibendegeneration/-vorfall (HWS, LWS), Arthrose (Kniegelenk, Hüftgelenk), Rotatorenmanschettenläsion/-ruptur (Schulter)
  2. Welche (erfolgreichen) individuell gestalteten Interventionen (Programme) gibt es, bei deren Durchführung es zu einer Verbesserung, Stabilisierung der Frühindikatoren, zu einer Reduktion der Krankheitsprogression, Stabilisierung der Erkrankung kommt, bzw. bei deren Durchführung sozial erwünschte Effekte (z. B. Verbleiben im Beruf, gute Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit etc.) eintreten? Welche Kriterien/Endpunkte definieren ggf. ein "nachhaltiges Ergebnis“?
  3. Ableitung von Gestaltungsvorschlägen für individualisierte Sekundär- (und/oder Tertiär-) Präventionsprogramme (Interventionen) für Muskel-Skelett-Erkrankungen, ggf. spezifiziert für ausgewählte Tätigkeits- und/oder Berufsgruppen.

Aktivitäten/Methoden:

Es wird eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um die vorhandene Evidenz zusammenzustellen. Das PICOS-Schema (PICOS: Patient, Intervention, Comparison, Outcome, Study Design) wird genutzt, um die Suchstrategie festzulegen. Zwei Reviewer werden das Suchergebnis sichten und hinsichtlich der in einer Expertenrunde definierten Ein- und Ausschlusskriterien prüfen.

Weiterhin werden etablierte Instrumente zur Qualitätsbewertung eingesetzt, um die resultierenden Literaturquellen qualitativ einzuordnen. Wenn möglich wird eine meta-analytische Auswertung durchgeführt. Maßgeblich für die vorliegende Arbeit ist die Recherche nach "grauer" Literatur, die zum einen "systematisch" recherchiert wird, zum anderen durch Einbeziehung von Experten realisiert werden soll.

Stand:

26.03.2021

Projekt

Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen, Handhabung von Lasten, Mechanische Gefährdungen

Schlagworte:

Berufskrankheit, Prävention, Muskel-Skelett-Erkrankungen (außer Krebserkrankungen)

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Individualprävention, Muskel-Skelett-Erkrankungen