Thermodesorption zur Probenaufarbeitung für bakterielle Toxizitätstests

Status:

abgeschlossen 10/1998

Zielsetzung:

Die Luft an Arbeitsplätzen ist oft mit einer Vielzahl von chemischen Substanzen belastet, deren Gesamttoxizität durch synergistische und antagonistische Effekte beeinflußt werden kann. Es sollte ein Verfahren etabliert werden, das geeignet ist, gasförmige Substanzen in der Luft zu sammeln, aufzukonzentrieren und in einem bakteriellen Toxizitäts- und Mutagenitätstest, der im wäßrigen Milieu arbeitet, einzusetzen. Das Verfahren sollte möglichst schonend sein, um Verluste und Präparationsartefakte zu minimieren.

Aktivitäten/Methoden:

Mit speziellen Adsorptionsröhrchen (modifizierte Aktivkohle) wurde ein breites Spektrum von arbeitsplatztypischen Substanzen und Substanzgemischen in unterschiedlichen Kombinationen und Konzentrationen definiert gesammelt. Die Röhrchen wurden anschließend mittels Thermodesorption und Kryofocussierung desorbiert und die freiwerdenden Gase in kleinen Dimethylsulfoxid- bzw. Ethanolvolumina aufgefangen. Aufgabe-, Desorptions- und Auffangzeiten sowie Desorptionstemperaturen wurden optimiert. Die Wiederfindung wurde mittels Gaschromatographie/Elektroneneinfangdetektor (GC-ECD) quantifiziert. Aliquote der auf oben beschriebene Weise gewonnenen Dimethylsulfoxid- bzw. Ethanolkonzentrate wurden im Leuchtbakterientest "Microtox" (Testorganismus: Vibrio fischeri) auf ihre Toxizität hin untersucht.

Ergebnisse:

Das getestete Verfahren erwies sich als geeignet. Die Wiederfindungsraten lagen für die verschiedenen Substanzen zwischen 77% und 96%. Dabei erwies sich Ethanol im Vergleich zu Dimethylsulfoxid als besseres Lösemittel. In den eingesetzten Mengen verfälschten die Lösemittel die mit den Testorganismen Vibrio fischeri erhaltenen Meßergebnisse nicht. Das Verfahren muß in Feldversuchen validiert werden.

Weitere Informationen:

Stand: