abgeschlossen 04/2004
Vibrierende handgehaltene Geräte, insbesondere Schleifmaschinen und Bohrhämmer, sind mit Hilfsgriffen bzw. Zusatzhandgriffen ausgestattet. An diesen sehr leichten und teilweise einfach konstruierten Griffen, die starr mit dem Gerät verbunden sind, treten in der Praxis oft höhere Vibrationen als am Hauptgriff auf. Ein Prüfverfahren mit Beurteilungskriterien existiert nicht. Der Vibrationskennwert wird für diese Griffe mit dem Prüfverfahren der Geräte ermittelt. Für Schleifmaschinen und Bohrhämmer ist dies ein Ersatzarbeitsverfahren, das den für gedämpfte Griffe besonders hohen Einfluss der Ankopplungskräfte nicht berücksichtigt. Darüber hinaus berücksichtigen die Einzelpunktmessungen nicht das Eigenschwingungsverhalten der Griffe. Ziel des Projektes war es, für vibrationsgeminderte Griffe geeignete Prüf- und Beurteilungsgrundlagen zu entwickeln und als Ergänzungsvorschlag in die internationale Normung einzubringen. Dadurch können vibrationsgedämpfte Zusatzhandgriffe besser beurteilt werden. Gleichzeitig sollte ein Anreiz für weitere Entwicklungen von Antivibrations-Griffen geschaffen werden.
Für ausgewählte Geräte sollte die Vibrationsübertragung auf die Hände durch Griffe mit und ohne Antivibrations-System exemplarisch untersucht werden. Folgende Untersuchungsmethoden wurden angewendet: Bestimmung der Vibrationsdämpfung nach der jeweiligen Geräteprüfnorm mit dem Ersatzarbeitsverfahren sowie bei realen Arbeiten; Ermittlung der Dämpfungseigenschaften durch Schwingungssimulation über ein breitbandiges Spektrum; Modalanalyse zur Beurteilung des Einflusses der Messpunktauswahl und Ermittlung weiterer Kenngrößen, z. B. der Eigenschaften der elastischen Kraftübertragung.
Bei der Entwicklung von Prüf- und Beurteilungsverfahren für vibrationsgeminderte Griffe an handgehaltenen Geräten hat sich das Modalanalysesystem bewährt. Dazu wurde ein geeignetes Kalibrierverfahren entwickelt und erprobt. Das Verfahren wurde exemplarisch an Hilfs- und Zusatzhandgriffen von Winkelschleifmaschinen erprobt. Die Ergebnisse der untersuchten Griffe zeigen, dass sich die Messfehler im Rahmen der derzeit möglichen Messsicherheit bewegen. Für Antivibrations-Griffe, die vom Hersteller mitgeliefert werden und somit auf die Maschine abgestimmt sind, können die in den Messnormen festgelegten Messpunkte als ausreichend angesehen werden. Die gewonnen Ergebnisse können genutzt werden, um ein Prüfverfahren für Griffe, die vom Maschinenbenutzer frei ausgewählt werden können, zu entwickeln.
Weitere Informationen:
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Lärm/Vibrationen, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gestaltung von Arbeit und Technik
Schlagworte:Belastung, Vibration, Schutzmaßnahme
Weitere Schlagworte zum Projekt:Hand-Arm-Schwingungen, Vibrationsbelastung, Schleifmaschinen, Zusatzhandgriffe, Schwingungsschutz