Messverfahren zur Bestimmung von Inhalationsnarkotika

Projekt-Nr. BIA 2056

Status:

abgeschlossen 03/2004

Zielsetzung:

Bei Operationen von Menschen und Tieren werden Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger Expositionen gegenüber Inhalationsnarkosemitteln ausgesetzt. Neben den Inhalationsnarkosemitteln Sevofluran, Enfluran, Isofluran und Halothan, für die im Rahmen des Berufsgenossenschaftlichen Messsystems Gefahrstoffe (BGMG) seit Jahren Standardmessverfahren vorhanden sind, wird in zunehmenden Maße auch Desfluran eingesetzt. Auf Anregung des Bundesverbandes der Unfallkassen (BUK) sollte daher ein entsprechendes Verfahren auch für diesen Stoff entwickelt werden. Gleichzeitig sollte das "ältere" Verfahren nach DIN EN 482 "Arbeitsplatzatmosphäre - Allgemeine Anforderungen an Verfahren für Messung von chemischen Arbeitsstoffen" überarbeitet und validiert werden.

Aktivitäten/Methoden:

Das gaschromatographische Analysenverfahren wurde für die Narkosegase Sevofluran, Enfluran, Isofluran und Halothan überarbeitet und für Desfluran erweitert. Die Probenahme erfolgte mit Aktivkohle. Insbesondere waren Störungen durch i-Propanol auszuschließen. Folgende Schritte des Verfahrens wurden überprüft: Probenahme mit Aktivkohleröhrchen, zur Desorption wurde die Aktivkohle in 10 ml Toluol gegeben und ca. 18 Stunden stehen gelassen. Schließlich erfolgte die Analyse gaschromatographisch mit Flammenionisationsdetektor. Die Verfahrenskenndaten wurden nach DIN 32645 "Chemische Analytik; Nachweis-, Erfassungs- und Bestimmungsgrenze; Ermittlung unter Wiederholbedingungen; Begriffe, Verfahren, Auswertung" ermittelt. Die Störung durch i-Propanol (gleiche Retentionszeit wie Enfluran) wird durch die Derivatisierung mittels Heptafluorbuttersäureanhydrid (HBFA) vermieden.

Ergebnisse:

Es wurde ein gaschromatographisches Messverfahren für Inhalationsnarkosemittel erarbeitet, das die Bedingungen der DIN EN 482 erfüllt. Das Verfahren wird seit Mai 2004 als Standardverfahren im BGMG eingesetzt.

Weitere Informationen:

Stand:

23.09.2004

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
Branche(n):

Gesundheitswesen

Gefährdungsart(en):

Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren

Schlagworte:

Chemische Arbeitsstoffe, Exposition, Messverfahren

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Messverfahren, Narkosemittel, Exposition, Gaschromatographie

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