abgeschlossen 01/1998
Entmetallisierungsbäder werden in Galvaniken eingesetzt, um die Galvanikgestelle von anhaftenden Metallen zu befreien. Bei der Entmetallisierung werden die Gestelle in eine aminhaltige, schwach saure Lösung getaucht und die Metalle mittels Gleichstrom abgelöst. Als Amine finden u.a. Triethanolamin, Monoethanolamin, Diethylamin, Triethylamin oder Ethylendiamin, meist in Form ihrer Nitrate, Chloride oder Acetate, Verwendung. Einige dieser Amine sind sekundäre Amine und können direkt N-Nitrosamine bilden; bei anderen Aminen, z.B. Triethanolamin, sind Verunreinigungen von sekundären Aminen möglich, oder sie können über Abspaltungsreaktionen zu Nitrosaminen weiterreagieren.
Erarbeitung einer Standardanalysemethode für Nitrosamine in Entmetallisierungsbädern; in Zusammenarbeit mit der Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft wurden Materialuntersuchungen und Luftuntersuchungen auf Amine, Nitrosamine und Metalle durchgeführt und schließlich die Erarbeitung einer Empfehlung für Entmetallisierungschemikalien.
Zahlreiche Entmetallisierungsbäder wurden auf N- Nitrosamine untersucht. Die Resultate ergaben eindeutig, dass beim Einsatz sekundärer Amine Nitrosamine entstehen können. Die maximale Konzentration wurde mit 26 mg/kg bei einem Bad auf Diethylaminbasis ermittelt. Diese Konzentration bedeutet eine 26fache Überschreitung der zulässigen Grenzkonzentration. Am Arbeitsplatz wurde der TRK-Wert für Nitrosamine fast erreicht. In Bädern auf Diethanolaminbasis wurden bis zu 21 mg/kg N-Nitrosodiethanolamin (vierfache Grenzwertüberschreitung) ermittelt. Nitrosaminfrei waren Entmetallisierungsbäder auf der Basis von Monoethanolamin, Ammoniak und Diethylentriamin.
Weitere Informationen:
Metallbearbeitung
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe
Schlagworte:Chemische Arbeitsstoffe, Krebserregende Stoffe
Weitere Schlagworte zum Projekt:Entmetallisierungsbäder, Nitrosamine, Analyseverfahren