Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren: Forschung und betriebliche Praxis

Projekt-Nr. BIA 1077

Status:

abgeschlossen 12/2004

Zielsetzung:

Durch eine Befragung von Arbeitsschutzforschungsinstitutionen sollten der Stand und die Probleme der Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren in Betrieben ermittelt werden. Ziel war es herauszufinden, welche Probleme und Defizite bei der Prävention in der betrieblichen Praxis gesehen werden, wie sie gelöst werden können und welche Beiträge die Forschung zu ihrer Lösung leisten kann.

Aktivitäten/Methoden:

Das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz - BIA hat in Kooperation mit der Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in Österreich und dem Institut National de Recherche et de Sécurité (INRS) in Frankreich eine Befragung von 15 ausländischen Arbeitsschutzforschungsinstitutionen durchgeführt. In einem Fragebogen wurden fünf Präventionselemente (Identifikation der Gefährdung, Risikobewertung, Entwicklung geeigneter Präventionsmaßnahmen, Auswahl und Anwendung/Umsetzung im Betrieb, Beurteilung der Wirksamkeit) und 15 Risikoarten definiert. Die Befragungen wurden durch Interviews ergänzt. Das BIA hat die Befragung umfassend ausgewertet, insbesondere hinsichtlich Defiziten und positiver Erfahrungen.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse aus den Ländern sind heterogen. Dennoch bestehen Gemeinsamkeiten: Für die Gefährdungsarten Gefahrstoffe, Lärm, Vibration existieren meist genügend erfolgreiche Präventionsinstrumente. Für die Themen Arbeitsorganisation, Ergonomie, psychische Faktoren und Kommunikation am Arbeitsplatz gibt es noch Entwicklungsbedarf der Erfassungsinstrumente und spezifischer Präventionsmaßnahmen. Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich zu den folgenden Kernaussagen zusammenfassen: Generelle Defizite in der Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren sind eng gekoppelt an die relative wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes (Bruttoinlandsprodukt), für fast alle Gefährdungsarten bestehen die größten Probleme in der Auswahl geeigneter spezifischer Präventionsmaßnahmen sowie in der Überprüfung ihrer Wirksamkeit, Lösungsansätze betreffen insbesondere die Kompetenzerweiterung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch Information und Schulung, die betriebliche Akzeptanz von Präventionsmaßnahmen hängt entscheidend vom Nachweis ihrer Wirksamkeit und Praktikabilität ab und schließlich kann die Arbeitsschutzforschung insbesondere durch Effektivitäts- und Effizienzuntersuchungen Beiträge zur Lösung der Probleme leisten. Die IVSS-Sektion Forschung veröffentlichte die Ergebnisse als Broschüre in Deutsch, Englisch und Französisch.

Weitere Informationen:

Stand:

23.05.2005

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS)
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BIA
  • Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA)
  • Institut National de Recherche et de Sécurité (INRS)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, -Verschiedenes-, Handhabung von Lasten

Schlagworte:

Gefährdungsbeurteilung, Arbeitsschutzmanagement, Prävention

Weitere Schlagworte zum Projekt:

arbeitsgedingte Gesundheitsgefahren, Prävention, internationale Befragung, Effizienz, Evaluation

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